Zeitungsartikel über die Krähen am Sander See (Quelle:wzonline.de)


Krähennester und Strommast am Sander See (Foto: Thorsten Siemens)

Auszug aus Krähenkeller / Kapitel 7

Sie dachte an ihren gestrigen Fluchtversuch. Kurz bevor sie das Bewusstsein verloren hatte, hatte sie sich noch auf den Rücken drehen können. Sie hatte ihn direkt über sich gesehen. Er hatte den Elektroschocker in der Hand und stürzte sich förmlich auf sie. Aber da war noch mehr gewesen. Krampfhaft versuchte sie sich zu erinnern. Hinter den hohen Bäumen, die das gesamte Grundstück umschlossen, hatte sie einen riesigen rot-weißen Strommast gesehen. Aber da war noch etwas in den Bäumen. Waren es Vogelnester? Ja, es waren wahnsinnig viele Vogelnester. Das Bild vor ihrem inneren Auge wurde plötzlich viel schärfer. Ein Geräusch gesellte sich zu den Bildern hinzu.

 

Krähen!, schoss es Marie blitzartig durch den Kopf. Da waren unglaublich viele Krähen in den Bäumen. Sie kannte die krächzenden Geräusche dieser lästigen Vögel nur zu gut. Sie hörte es immer dann, wenn sie zum Sander See joggte, um dort ihre Runden zu drehen. Sie bevölkerten nahezu sämtliche Bäume entlang des Kanals und hinter dem Nordwest-Krankenhaus und waren mit der Zeit zu einer wahren Plage geworden.